Mythen des Homeoffice entzaubert
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Fünf Mythen rund ums Homeoffice entzaubert

Homeoffice hat nichts mit Faulheit zu tun – im Gegenteil. Gewisse Arbeiten lassen sich zuhause effizienter erledigen als im Büro, wo permanent Störungen aller Art drohen. Dass man dabei vereinsamt, ist nur einer der fünf Mythen, die hier entzaubert werden.

Lange galt das Homeoffice als Arbeitsmodell der Zukunft. Doch dann beorderten Grosskonzerne wie Yahoo und IBM ihre Mitarbeiter wieder zurück an die Firmen-Schreibtische mit dem Argument, dass Kreativität nur im Austausch entstehe. Hat das Homeoffice nun ausgedient? Nein, aber damit das Arbeiten zuhause funktioniert, müssen die darum rankenden Mythen ausgeräumt und klare Regeln geschaffen werden.

Mythos 1: Im Homeoffice kann man es sich gemütlich einrichten

Selbstverständlich ist es angenehm, selbstbestimmt und weg vom Alltagsgetöse in aller Ruhe arbeiten zu können. Gerade wenn konzeptionelle Arbeit oder schwierige Aufgaben anstehen. Besonders «easy» geht es dabei aber nicht zu und her. Wer Homeoffice gleichsetzt mit Schlendrian, stundenlangen Mittagspausen und einem frühen Abgang nachmittags, ist im Büro besser aufgehoben. Um erfolgreich im Homeoffice zu arbeiten, braucht es gute selbstorganisatorische Fähigkeiten: Selbstdisziplin, sich klare Ziele vorgeben und sich selbst zu motivieren sind gefragt.

Mythos 2: Homeoffice finden vor allem Eltern gut

Homeoffice kann für Eltern eine gute Gelegenheit sein, mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Mit einer Ausnahme: Wenn die Kinder sehr klein sind und noch nicht zur Schule gehen, wird’s schwierig. Ein Kleinkind braucht ständige Aufmerksamkeit und Vollzeitbetreuung. Mit Homeoffice lässt sich das auch mit bestem Willen nicht vereinbaren.

Wenn die Kinder in die Schule gehen, ist Homeoffice hingegen eine tolle Gelegenheit mit den Kindern zusammen Mittag zu essen oder da zu sein, wenn sie nach Hause kommen. Wenn sie in der Schule sind oder ihre Aufgaben machen, ist es gut möglich, produktiv zu arbeiten. Es ist wichtig, den Kindern zu sagen, dass man sich in einer definierten Zeit der Arbeit widmet und sie nicht dauernd stören dürfen. Das kommt auch denjenigen entgegen, die Arbeitsblöcke gerne frühmorgends oder am Abend erledigen, wenn die Kinder im Bett sind.

Mythos 3: Büros werden verschwinden und wir alle im Homeoffice arbeiten

Durch die technischen Möglichkeiten wie der Datenaustausch über die Cloud wird Homeoffice einfacher und effizienter. Doch hundertprozentig dezentrales Arbeiten funktioniert nicht. Eine Studie der Arbeitsorganisation ILO der Vereinten Nationen und der Europäischen Stiftung Eurofound zeigt, dass Homeworker anfälliger für Stress sind. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Das kann laut Studie dazu führen, dass viele Angestellte unbezahlte Überstunden machen, die sich bei der Arbeit von zu Hause aus einschleichen. Ein Risiko besteht auch darin, dass ohne Pausen durchgearbeitet wird. Auch kann kein Firmenklima vermittelt werden, wenn die Mitarbeiter ausschliesslich im Homeoffice arbeiten. Mehr als drei Tage pro Woche sollte niemand zuhause arbeiten. Sonst besteht die Gefahr, dass die Firmenkultur leidet.

Mythos 3: Meine Arbeit wird nicht wahrgenommen

Wer nicht an seinem klassischen Arbeitsplatz sitzt, befürchtet, dass seine Leistung von Vorgesetzten nicht wahrgenommen oder geschätzt wird. Wenn klare Ziele und Termine vereinbart sind, kann die im Homeoffice erbrachte Leistung auch beurteilt werden. Eine Zeiterfassungssoftware hilft zudem, die Arbeitszeit transparent zu erfassen. Wichtig sind auch regelmässige Gespräche zu zweit («Bila»). Diese sollten mindestens einmal pro Monat stattfinden.

Mythos 4: Homeoffice macht einsam

Viele Homeoffice-Nutzer geben als Nachteil an, dass der informelle Austausch zu kurz kommt. Das hat aber nichts mit Vereinsamung zu tun. Teams, die sehr mobil und verteilt arbeiten, schaffen oft neue Regeln und Absprachen, um den informellen Austausch zu fördern. Beispielsweise mit einem «Jour fixe», also einem Wochentag, an dem alle Mitarbeiter gemeinsam im Büro arbeiten. Oder man plant ein regelmässiges gemeinsames Mittagessen nach der Teamsitzung.

Mythos 5: Homeoffice eignet sich nicht für alle

Gerade Kadermitarbeiter mit herausfordernden Jobs suchen oft die Ungestörtheit im Homeoffice für konzeptionelle oder kreative Aufgaben. Auch für Sales-Mitarbeiter und Spezialisten ist Homeoffice ideal, da deren Tätigkeit bereits einen hohen Grad an Selbständigkeit aufweist. Für Praktikanten und jüngere Mitarbeitende ist Homeoffice eher schwierg, das sie mehr soziale Kontakte brauchen und generell noch über weniger Selbstmotivation verfügen. Zentrale Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten im Homeoffice ist zudem, dass freiwillig zuhause gearbeitet wird.

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Autorin:

Priska Schoch ist Co-CEO bei GRYPS Offertenportal AG. Der Offertenservice Gryps.ch hat sich darauf spezialisiert, KMU bei der Beschaffung von Office-Equipment und Dienstleistungen zu unterstützen. Dazu nimmt Gryps den Unternehmen die Suche nach dem passenden Anbieter ab. Statt stundenlanger Recherchen im Netz finden Kaufinteressenten innert kurzer Zeit über Gryps.ch zu drei passenden Anbietern. Die Bandbreite von möglichen Produkten und Services, die man sich via Gryps offerieren lassen kann, reicht dabei von der Software-Entwicklung über Büroinfrastruktur bis hin zum HR-Outsourcing. Für Kaufinteressenten ist die Dienstleistung kostenlos.


 

 

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