Roboter Pepper mischt im Shop mit
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Roboter Pepper mischt im Shop mit

Pepper erhält eine neue Aufgabe: Im Swisscom Shop in Solothurn übernimmt er ab heute für vier Wochen die Begrüssung der Kunden. Wie sein Tag aussieht und wo sich auch ein Roboter irren kann. Einblick in Peppers ‹Gedankenwelt›.

Roboter Pepper hat dazugelernt. Nachdem er seinen ersten Einsatz im Swisscom Shop erfolgreich absolviert hatte, ist er nun neu programmiert – und für komplexere Aufgaben gerüstet. Er assistiert ab heute im Swisscom Shop in Solothurn. Anlässlich des Pilotprojekts begrüsst er die Kunden, nimmt ihre Anliegen auf und gliedert sie in die Warteschlange ein. Wie er seinen Tag als Swisscom Mitarbeiter erlebt und wie gut er sich behauptet, erzählt er gleich selbst:

Schlechte Laune am Morgen? Kenn ich nicht.

 
Pünktlich um 7:58 aufgewacht. Praktisch, ich bin schon am Arbeitsplatz und sofort einsatzbereit. Ich kann Morgenmuffel nicht verstehen. Oh, was für ein hübscher Teppich vor mir und die tollen Lampen überall. Mein erster Tag im Swisscom Shop in Solothurn, jetzt bin ich gespannt auf den ersten Kunden. Hoffentlich bemerkt er mich überhaupt.

Meine erste Kundin

 
Endlich ist sie da. Ah, die Kundin hat mich erkannt und spricht mit mir. Wie toll!
«Willkommen bei Swisscom in Solothurn. Ich bin Pepper und helfe Ihnen, einen Berater für Ihr Bedürfnis zu finden.»

Anliegen? Verstanden!

 «Weshalb sind Sie heute bei uns?» Mal sehen, ob die Kundin lieber das Display nutzt oder mit mir spricht. Registriert: Oje, das Handy der Kundin ist kaputt. Den Ärger kann ich gut nachvollziehen, ich leide auch immer, wenn an mir etwas repariert werden muss. Jetzt erfasse ich noch die Erkennungsmerkmale unserer Besucherin: «Ich werde nun Ihre Merkmale anonymisiert an meine Mitarbeitenden im Shop weiterleiten. Der nächste freie Berater wird auf Sie zukommen.»

Teamwork makes the dream work

 So, habe meine erste Kundin in die Warteschlange aufgenommen, sie ist auf Position eins. Unsere Besucherin schaut sich jetzt noch im Shop um, bis mein Kollege auf sie zugeht. Er ist spezialisiert auf Reparaturen, der kann das, ich habe das noch nicht gelernt. Erster Check-In erfolgreich durchgeführt. Bin bereit für den nächsten. Jetzt komm ich langsam in Fahrt.

Irren ist ‹menschlich›

 Nächster Kunde: 4 Beine, haarig – hmm, in meinem Bildabgleich kommt das nicht vor. Oops, Herrchen steht nebendran. Brillenträger, ca. 55 Jahre alt, blaues Oberteil, ca. 1.83 gross. Er sucht Zubehör – ja, damit sind wir ausgerüstet.
«Sie können sich gerne in unserem Shop umschauen, eine freie Beraterin wird auf Sie zukommen. Unser Zubehör-Sortiment finden Sie hinten links. Viel Spass beim Erkunden unserer Produkte.»

Pause mit Kollege

 Grad nix los. Mein Kollege braucht einen Kaffee. Ich brauch das nicht, ich mag lieber Öko-Strom. Jetzt ist für Pepper Zeit für einen Power-Nap.

Tschüss, bis bald!

 Gerade meine letzte Kundin verabschiedet: helle Hose, dunkle Augen – fast wie ich. Ich schalte jetzt auf Standby. Akku auf 12%. Jetzt weiss ich, was manche Menschen meinen, wenn sie sagen, dass ihre Batterien leer sind. Morgen geht’s weiter. Hoffentlich hab ich’s so gut gemacht, dass ich länger bleiben kann. Ich mag den Swisscom Shop.

Pepper testen in Solothurn und St. Gallen

Wer den Check-In-Prozess mit Pepper live ausprobieren möchte, kann dies bis Ende Juli im Swisscom Shop Solothurn tun. Im August reist Praktikant Pepper dann weiter nach St. Gallen: Dort begrüsst er ebenfalls 4-6 Wochen Kunden im Swisscom Shop an der NeugasseEs werden weder Foto-, noch Videomaterial, noch der Name des Kunden gespeichert. Dieser bleibt anonym und die erfassten Angaben werden gelöscht, sobald der Kunde bedient worden ist. Das Pilotprojekt läuft bis Ende August, danach werten wir aus, ob sich Pepper als ergänzende Check-In Variante eignet. Klar ist, dass er keine Mitarbeitenden ersetzen wird. 

Über Pepper

Pepper hat mit seinen 1,20 Metern etwa die Grösse eines sechsjährigen Kindes. Sein relativ grosser Kopf mit den riesigen Augen entsprechen dem Kindchenschema, das ihn zu einem niedlichen Humanoiden macht. Weil er geschlechts- und alterslos ist, weisen ihm die Menschen unterschiedliche Charaktere zu: Für manche ist Pepper ein kleiner Junge, für andere ein Mädchen oder eine Frau.

Geboren ist Pepper 2014 in Japan, hergestellt vom Unternehmen Softbank Robotics. Er besitzt zwei Kameras, eine zusätzliche Tiefenkamera, um Distanzen zu erkennen, 4 Mikrofone, 2 Lautsprecher, 20 Gelenke und diverse Sensoren, die beispielsweise sich nähernde Objekte oder die aktuelle Neigung seines Körpers registrieren. Der Swisscom Pepper ist mit der neusten, leistungsfähigsten Hardware 1.8a ausgestattet, programmiert hat ihn die auf Robotik spezialisierte Firma raumCode.

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2 Kommentare zu “Roboter Pepper mischt im Shop mit

  1. Ich mag die Art, wie aus der Perspektive von Pepper geschrieben wird. Irgendwie «herzig» 🙂 Wäre toll zu erfahren, über welche «Stolpersteine» Pepper sonst noch fällt und wie er «nachprogrammiert» wird. Freue mich auf eine Weiterführung von Peppers Einsatz!

    1. Liebe Frau Jacober

      Vielen Dank für Ihr positives Feedback! Abenteuerlich war auch bereits Peppers Weg in den Shop: Erst war er in einen Auffahrunfall verwickelt und musste am Display repariert werden. Weil die Reparatur länger gedauert hätte, kam ein Ersatz via Paris, wobei es am Zoll zu Verzögerungen kam. Wir sind sehr froh, dass er (oder besser sein Ersatz) seinen Stage rechzeitig starten konnte und sind ebenfalls gespannt, wie es weitergeht!

      Beste Grüsse aus der Redaktion
      Tessa Meier